Architektur und illusionistische Malerei


Die Kunst, Häuser zu bauen

Architektur ist die Gestaltung von Bauwerken, die Kunst zu bauen, daher der Begriff Baukunst. Was aber "bauen" (lat.: tecura) von Baukunst unterscheidet ist die Schaffung ästhetischer Gestaltung von Bauwerken; dies ist mehr als nur dem bloßen Bedürfnis zu genügen, eine Hülle oder eine Überdachung  für den menschlichen Körper zu schaffen, in dieser Kunst drückt sich ein typisch menschliches Bedürfnis aus, Orten einem Sinn zu geben und zwar sowohl im materiellen, im physischen Raum als auch immateriellen, dem Raum in dem unser Geist, unsere Gefühle und unsere Sehnsüchte zuhause sind. Hier findet sich die Verbindung zu unseren imaginären Wurzeln, dem "Ursprung" (griech.: arché) der Gesellschaft.

Die Kunst, zu malen
Zum einen, eine Tätigkeit, um mittels Farbauftrag auf verschiedenen Untergründen Bilder zu erhalten, zum anderen, eine menschliche Kommunikationsweise, die sich in Zeichen verwirklicht und an die visuelle Wahrnehmung richtet. Der griechische Schriftsteller Philostratos bezeichnet im 3. Jhd. n. Chr. die Malerei als eine Erfindung der Götter, ihr schreibt man die Fähigkeit zu, nicht nur die vom Auge aufgenommenen Bilder zu erkennen und darzustellen sondern auch die vom Geiste – nicht nur das Tatsächliche zu zeigen, sondern auch das Mögliche oder Vorgestellte. Der Bildraum einer Malerei ist wie ein, für den Betrachter geöffnetes, auf das Imaginäre gerichtetes Fenster.

Raumkunst, Kunstraum
In gewisser Weise erscheint der Raum der Malerei weiter als der architektonische – die Vielfalt und Kombination tatsächlicher und phantastischer Architekturen und Perspektiven und die visuelle Täuschung die sich daraus ergibt zeigt, dass der Geist die Möglichkeit hat, einen Raum zu erschaffen, jenseits der architektonischen Grenzen.